Osteopraktik Bernhard Huber

Weshalb Triggerpunkte sich verfestigen und wiederkehren können

Triggerpunkte können so verfestigt sein, daß sie trotz erfolgreicher Behandlung (Deaktivierung) immer wieder auftreten. Auslöser für den wiederkehrenden muskelfaserbedingten Schmerz sind in diesen Fällen meist perpetuierende Faktoren, die jedoch von den Patienten, aber leider auch von den Behandlern nicht erkannt oder unterschätzt werden.

Von diesen Faktoren hängt vielfach das Behandlungsergebnis insgesamt ab, sie können nicht nur für Erfolg oder Mißerfolg einer Therapie, sondern auch für die Nachhaltigkeit ihrer positiven Auswirkungen entscheidend sein.

Der Einfluß perpetuierender Faktoren ist enorm, gelingt es sie auszuschalten, so ist allein dadurch die Selbst-Deaktivierung der Triggerpunkte bestimmter Muskelareale möglich. Andrerseits können systemische Faktoren wie Vitaminmangel für die Entstehung von Muskelschmerzauslösern ausschlaggebend sein.

Faktoren, die die Deaktivierung von Triggerpunkten ungünstig beeinflussen oder sogar verhindern können:

Physische Faktoren

  • Abnorme KnochenstrukturBeinlängenunterschiede, Beckenproblematiken, unterschiedliche Armlängen und nicht zuletzt Formfehler der Wirbelsäule zwingen den Körper ständig zu kompensieren, was eine permanente Belastung bestimmter Muskelgruppen zur Folge hat. Durch ungleiche Beinlängen können Triggerpunkte in den Bein-, Gesäß-, Rücken- und Halsmuskeln entstehen.Beckenverwringung, Beckenschiefstand und/oder Beckenrotation führen zu erheblichen Statikproblemen, die wiederum Muskelschmerzauslöser in den unterschiedlichsten Arealen aktivieren können und ständige oder immer wiederkehrende Schmerzen verursachen.Unterschiedliche Armlängen sind wesentlich häufiger als man annimmt und gewöhnlich bleibt unerkannt, daß sie anhaltende, muskelfaserbedingte Schmerzen, besonders im Hals-, Nacken-, und Kopfbereich, verursachen können.Die Morton-Anomalie, eine leicht behebbare Ungleichheit des ersten und zweiten Mittelfußknochens, ist als Ursache für viele Arten von Schmerzen bekannt. Dieser Zustand verursacht eine Instabilität des Fußes und des Fußknöchels, die praktisch den gesamten Körper beeinflussen kann.
  • HaltungsbelastungenTriggerpunkte können durch Faktoren entstehen und aufrechterhalten werden, die die Haltung beeinflussen, beispielsweise durch Sitzen auf einer Couch oder im Auto.Angespannte oder ungünstige Haltungen im Beruf können ebenfalls zur Perpetuierung von Triggerpunkten führen. Die Vertrautheit und die vermeinliche Annehmlichkeit einer langjährigen Gewohnheit kann bewirken, daß man die negativen Auswirkungen dieses Verhaltens auf die eigenen Muskeln übersieht.Wenn Muskeln nicht bewegt werden und inaktiv bleiben, werden sie wenig durchblutet. Der Fortbestand von Muskelschmerzauslösern bleibt dadurch aufrecht.
  • Häufiges Wiederholen von BewegungenDurch häufiges Wiederholen von Bewegungen werden Muskeln oft überlastet, selbst wenn die eigentliche Bewegung nur minimale Anstrengung erfordert.Die durch Büroarbeit verursachte scheinbar geringe Anstrengung kann sich auf große und kleine Muskeln heimtückisch auswirken. Die Arbeit an der PC-Tastatur ist besonders belastend. Die kleinen Muskeln der Unterarme und Hände und gleichzeitig die größeren Muskeln der Schultern, des oberen Rückens und des Nackens werden permanent unphysiologisch beansprucht, so daß die Aktivierung bzw. Aufrechterhaltung von Triggerpunkten vorprogrammiert ist.

Psychische Faktoren

Anspannung, Angst, Sorgen und alltägliche Nervosität sowie Streß können eine Triggerpunkttherapie wirkungslos machen.

Wenn Muskeln aufgrund emotionaler Beanspruchung ständig angespannt werden, kann man sich nie erholen, nicht einmal nachts im Schlaf. Chronischer Schlafmangel kann sich auf den Erfolg der Triggerpunkttherapie negativ auswirken.

Stoffwechselstörungen

Die Behandlung und Beseitigung von Triggerpunkten wird erheblich erschwert, wenn ein chemischer oder endokriner Faktor den Stoffwechsel in den Muskeln negativ beeinflußt. Besonders problematisch sind Störungen der Schilddrüsenfunktion, Hypoglykämie, Anämie und ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut (Urikämie).

Nikotin, Koffein und Alkohol beeinflussen den Stoffwechsel so stark, daß es sehr schwierig wird, bei Bestehen dieser Einflüsse Triggerpunkte deaktiviert zu halten.

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Reizbarkeit der Muskeln erhöhen, was die Entstehung von Triggerpunkten fördert. Bei Hypothyreose hat die Linderung, die durch eine Triggerpunkttherapie erzielt werden kann, sehr wahrscheinlich nicht lange Bestand.

Sich wiederholende Anfälle von Hypoglykämie (Blutzuckermangel) wirken sich auf die Triggerpunkte ungünstig aus und verringern außerdem die Wirksamkeit der Triggerpunkt-Behandlung.

Vitamine und Mineralstoffe

J.Travell und D.Simons haben festgestellt, daß fast die Hälfte der Patienten, die sie wegen chronischer Muskel-Schmerzen behandelt haben, unter einem Mangel an bestimmten, für eine dauerhafte Linderung unverzichtbaren Vitaminen und Mineralstoffen, litten.
Zu diesen wichtigen Nährstoffen zählen die Vitamine B1, B6, B12, Vitamin C und Folsäure und die Mineralien Calzium, Magnesium und Kalium.

Das Problem ist oft nicht die geringe Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen, sondern der Konsum von Stoffen, durch die Vitamine und Minerale ausgeschieden werden.
So zerstört Rauchen Vitamin C, übermäßiger Wasserkonsum kann B-Vitamine ausschwemmen. Alkohol, Magensäurebinder und das Tannin im Tee beeinträchtigen die Aufnahme von Vitamin B1.

Orale Verhütungsmittel führen zu Vitamin B6 Mangel. Und nicht zuletzt können Überdosen von Vitamin C oder Folsäure die Vitamin B12 Vorräte erschöpfen. (Quelle: Clair und Amber Davies, Arbeitsbuch Triggerpunkt-Therapie).

Weitere Faktoren

Eine Anzahl weiterer Einflüsse kann sich auf den Erfolg der Triggerpunkt-Behandlung negativ auswirken.

Chronische Infektionen, wie etwa Nebenhöhlenentzündung etc., können die Behandlung erschweren. Allergien gegen luftübertragene Reizstoffe, die Atembeschwerden erzeugen, können Triggerpunkte in Nacken, Brust und Bauch immer wieder aktivieren. Nahrungsmittelallergien machen alle Muskeln anfälliger für Streß. Beschwerden im Magen-Darm-Trakt können durch Erschöpfung der Vorräte an wichtigen Nährstoffen indirekt den Fortbestand von Muskelschmerzauslösern fördern. Solche Probleme treten häufiger auf als man glaubt und bleiben oft unerkannt.

Therapiemethoden

Fast jede Intervention wirkt sich nach Travell und Simons auf einen Triggerpunkt aus, sofern es sich um eine physische Intervention handelt. Etwas „Feinstofflicheres” funktioniert nicht. Triggerpunkte reagieren nicht auf positives Denken, Biofeedback, Meditation, und progressive Muskelentspannung. Und selbst physische Behandlungsmethoden können versagen, wenn sie zu unspezifisch eingesetzt werden. Herkömliche Dehnübungen beispielsweise sind für Triggerpunkte nicht spezifisch genug und liefern deshalb keine zuverlässigen Resultate. Werden sie zu intensiv ausgeführt, können sie den Zustand von Muskelschmerzauslösern sogar verschlimmern. Wärme- und Kälteanwendungen können die Schmerzen eine Zeit lang lindern, doch deaktivieren sie die Triggerpunkte nicht.

Ebenso kann Elektrostimulation Schmerz temporär lindern, sie hat jedoch keinen Einfluß auf die beteiligten Triggerpunkte. Die meisten physiotherapeutischen Systeme wie Akkupressur, Shiatsu, Craniosacraltherapie, Myofascial Release, Massage und sogar Tiefenmassage sind zu unspezifisch , um eine erfolgreiche Behanlung von Triggerpunkten garantieren zu können. Zuverlässige Resultate lassen sich nur erzielen, wenn eine Therapie unmittelbar auf die Triggerpunkte einwirkt.

Therapieverfahren, die unmittelbar auf Triggerpunkte einwirken

 Zum Aufspüren von Triggerpunkten und zur Diagnostik wird der Triggerpunkt-Schlüssel eingesetzt, ein ergonomisch geformtes Gerät, mit dem es möglich ist, hohe Druckkräfte in den Muskel einzubringen um Muskelschmerzauslöser zu lokalisieren. Die Anwendung des Triggerpunkt-Schlüssels zur Schmerzbehandlung sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen, da diese zur Verstärkung von Schmerzen und großflächiger Hämatombildung führen kann.

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Niederenergetische, radiale Akkustikwellen beruhigen bzw. beseitigen Muskelschmerzauslöser, sogenannte Triggerpunkte durch Ingangsetzung von Muskelstoffwechsel und somit verbesserter Durchblutung des Gewebes. Ein schmerzarmes, risikofreies Verfahren, das in der modernen Triggerpunktmedizin nicht mehr weg zudenken ist.

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Bei Patienten, die aufgrund hoher Triggerpunkt-Aktivitäten in mehreren Arealen gleichzeitig unter sehr starken Schmerzen leiden, kommt zunächst eine frequenz-spezifische Therapie zum Einsatz, wobei es mit Hilfe bestimmter Zustands,- und Gewebsfrequenzen möglich wird, aktive Triggerpunkte relativ rasch zu beruhigen und die Schmerzen zu lindern.

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Bei Patienten mit akuten, punktuellen Schmerzen kommt das PG-Schmerzmodul zum Einsatz, ein Gerät, dessen Therapieprinzip auf einer speziellen Behandlung von Schmerzpunkten (aktiven Punkten) beruht, die in einer Kombination von mechanischem Druck und einer therapeutisch hochwirksamen Frequenz erfolgt.

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Die Ausschaltung sämtlicher, die Triggerpunkte aufrecht erhaltender Faktoren vorausgesetzt, kann mit einer Kombination aus den hier vorgestellten Modulen, ergänzt durch eine hochwirksame Biomineralienwärmestimulation, die die Ausscheidung alter Gift- und Krankheitsstoffe bewirkt, ein optimales Behandlungsergebnis erzielt werden.

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Autor: © 2003-2021 Bernhard Huber.  Nachdruck – auch auszugsweise - ist nur nach ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung durch den Verfasser gestattet.

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