Osteopraktik Bernhard Huber

M. Piriformis-Syndrom – Myogelose

M. Piriformis – Syndrom/Myogelose

Der M. Piriformis ist ein unterhalb des großen Gesäßmuskels tief in der Beckenmuskulatur liegender Muskel (M.glutaeus max.), der seinen Ursprung am Kreuzbein hat und am Trochanter major ansetzt.
In unmittelbarer Nähe dieses Muskels liegt der Ischias-Nerv, der größte Nerv des menschlichen Körpers.

Das Piriformis-Syndrom ist eine Kompression des N. Ischiadicus, das durch eine Verdickung des M.piriformis entsteht.

Ein durch Triggerpunkte verkürzter und „geschwollener“ M. piriformis drückt auf den Ischiasnerv und verursacht einen stechenden, teils auch stark ziehenden Schmerz im Gesäß, der in die Rückseite des Oberschenkels, in die Wade bis in die Fußsohle ausstrahlen kann. Unangenehme Empfindungen wie Taubheitsgefühle, Kribbeln, Brennen und Überempfindlichkeit können auftreten. Es können auch lumbale Rückenschmerzen auftreten, die sich bei längerem Sitzen verschlimmern.

Triggerpunkte im M. piriformis können weiters zu Ruhelosigkeit und Schmerzen bei Außenrotation des Beines im Hüftgelenk, eingeschränkter Innenrotation des Beines im Hüftgelenk und Dysfunktionen des Iliosakralgelenks führen.

Triggerpunkte im M. piriformis werden häufig fälschlicherweise als Lumbago, LWS-Prolaps, Wirbelblockierungen, ISG-Syndrom, Facettensyndrom, Erkrankungen des Hüftgelenks, Leistenhernie oder Kokzygodynie diagnostiziert – hier ist genaueste Differenzialdiagnostik angezeigt!

Piriformis-Myogelosen entstehen häufig durch akute oder chronische Fehl,- und/oder Überbelastung des Muskels oder werden durch sie aufrechterhalten.

Ursachen für eine Überlastung können sein: eine ISG-Blockade, Schlafen in Seitenlage mit angezogenen Beinen, Statik-Probleme, zu langes Sitzen, harte Sitzgelegenheiten, Drehbewegungen im Sitzen, zu hohe oder zu geringe sportliche Aktivität, Hüftgelenks-Problematik, Mortons-Neurom oder auch bei Tätigkeiten, bei denen während des Hebens eine Drehung ausgeführt werden muß.

bb_m09Übertragungsschmerzmuster beim Piriformis-Syndrom / Myogelose
Triggerpunkte (O) und Übertragungsschmerzmustern (grün) vom Gesäß bis in die Wade und Füße. Microstrom Gefühlsstörungs-Übertragung (blau) bei Einsatz des Micro-Programmes TrP.l

Diagnostik

  • Schmerzanamnese
  • Statikanalyse (Beinlängeunterschied, Beckenproblematik, ISG-Blockade)
  • Triggerpunktdiagnostik (Palpieren, radiale Druckwelle, Myoton)
  • Micro-Analyse
  • WS-Inspektion

Therapie

  • Akute Schmerzbekämpfung (Detonisierung des M. piriformis und der Glutäen)
  • Wiederherstellung der Statik (falls notwendig)
  • Frequenz-spezifische Therapie (Programme: Schmerz hochakut, TrP.lang, Facette akut)
  • Triggerpunkt-Therapie (radiale Druckwelle )
  • Micro-Feuchttuch-Wickel in Kombination Micro-Schallwelle, Biostimulation und/oder TENS (sehr bewährt!)
  • Einsatz von Micronährstoffen zur Unterstützung des Heilungsprozesses
  • Medizinische Trainingstherapie (erst bei Schmerzfreiheit)

CAVE

  • Keine Infiltrationen in Triggerpunkte am Gesäß – massive Schmerzverstärkung, Therapieresistenz und Infektionen möglich!
  • Keine Massagen und gymnastische Übungen – Triggerpunkte werden dabei meist aggressiver und weitere Muskelareale können akut werden!
  • Keine Selbstbehandlung – Hämatome mit Schmerzverstärkung vorprogrammiert!

Die Behandlung eines M.Piriformissyndroms sollte ausschließlich dem erfahrenen Triggerpunkt-Schmerztherapeuten vorbehalten bleiben, der mit modernster Technologie in Kombination mit Manual-Techniken und Passiv-Maßnahmen den Patienten zunächst Linderung verschaffen wird, um nach Erstellung eines individuellen Behandlungsplanes nach Möglichkeit gänzliche Schmerzfreiheit zu erreichen.

Wichtig: Eine Therapie zu unter- oder gar abzubrechen, hätte zur Folge, im Falle der Wiederaufnahme bei Punkt Null beginnen zu müssen!

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Autor: © 2003-2021 Bernhard Huber.  Nachdruck – auch auszugsweise - ist nur nach ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung durch den Verfasser gestattet.

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