Osteopraktik Bernhard Huber

Muskel- und Bewegungsschmerz Triggerpunkte

Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates, die unter Belastung zunehmen, bezeichnet man – im Gegensatz zum „Ruheschmerz“ – als „Bewegungsschmerz“. Ein Problem, das ständig zunimmt und dem sowohl Allgemeinmediziner als auch Fachärzte (Orthopäden) vielfach ratlos gegenüber stehen. Schmerzen des Rückens, der Schulter, der Hüfte, der oberen und unteren Extremitäten und der Gelenke gehören dabei zu den von Hilfesuchenden am häufigst genannten Beschwerden.

Die Ursache von Muskel- und Bewegungsschmerzen liegt in den meisten Fällen daran, daß Triggerpunkte (= Muskelschmerzauslöser) aktiv geworden sind, was aber leider nur in den seltensten Fällen erkannt wird, weil viele Ärzte und Therapeuten die Triggerpunkt-Medizin nicht kennen oder sie einfach nicht akzeptieren wollen. Das wiederum ist darauf zurückzuführen, daß Mediziner weder während des Studiums noch während ihrer Facharztausbildung in irgend einer Weise dazu angehalten werden, sich auch sinnvollen Alternativen zu öffnen.
Dazu kommt auch noch, daß man Triggerpunkte in Röntgen-, Kernspin- oder Ultraschalluntersuchungen (noch) nicht sichtbar machen kann, weshalb sie in den Augen der meisten Mediziner und Therapeuten nicht existieren und somit nicht Schmerzauslöser im Muskel- und Skelettsystem sein können.

Diese Ansicht ist fatal!

Triggerpunkte verursachen den Betroffenen heftige Schmerzen, deren Ursache nur nach einer exakten Untersuchung des Patienten mit speziallen Diagnostik- und Meßgeräten festgestellt werden kann. Diese etwas zeitaufwendige Untersuchung ist unbedingt erforderlich, weil sie das Aufspüren aktiver und latenter Trigger in den schmerzenden Muskelarealen ermöglicht.
Sehr oft wird die Untersuchung dadurch erschwert, dass die Triggerpunkte sich nicht direkt am Ort der Schmerzempfindung befinden, sondern von einer ganz anderen Stelle des Körpers aus ein sogenanntes „Übertragungsphänomen“ auslösen.
So zum Beispiel können Schmerzen des Iliosakralgelenkes (ISG) durch Triggerpunkte in der Wade ausgelöst werden, Triggerpunkte des Schulterblatthebers (M.Levator scapulae) lösen nicht nur Schmerzen um das Schulterblatt herum aus, sondern können Schmerzen und Gefühlsstörungen bis in den Lendenwirbelsäulenbereich und sogar bis in das Gesäß und die Beine übertragen.

Zusätzlich können Brustschmerzen, die sich wie Angina-pectoris Beschwerden äußern durch Trigger im M.Levator scapulae ausgelöst werden. (s.Abb.)

Werden die aktiven, schmerzauslösenden Triggerpunkte nicht rasch erkannt und behandelt, kann es zu Veränderungen der Nervenzellen im Rückenmark kommen, so daß man schon nach realtiv kurzer Zeit von chronischen Rückenschmerzen spricht. Und in der Folge reagieren die überempfindlichen Schmerzübrtragungsnerven der Triggerareale schon auf geringste Belastungen – aber auch in Ruhe – mit Schmerzsignalen an das Gehirn.

Wird nun die Ursache der Schmerzen nicht erkannt oder nur unzureichend behandelt, entwickelt sich für den Patienten nicht selten eine typische sogenannte „Schmerzkarriere“, in der erfahrungsgemäß sämtliche verfügbare Therapien „ausprobiert“ werden ohne jedoch den ersehnten Heilerfolg zu erreichen.

Echte Abhilfe schaffen können hier nur spezifische Behandlungsmethoden nach erfolgten speziellen Diagnostikverfahren wie Statikanalyse, Messung der Wirbelsäulen und Gelenkbeweglichkeit, spezifische Triggerpunkt-Diagnostik, Micro-Analyse, Schmerzanamnese mit Hilfe eines Triggerpunkt-Schmerz- und Screening- Bogens, sowie die genaue Befragung des Patienten nach möglichen Auslösern der Beschwerden, die ausschließlich dem professionellen Behandler – (Vorsicht vor sog. Trittbrettfahrern ohne fundierte Ausbildung!) – zur Verfügung stehen.

 

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Jeder Arzt und Therapeut muß zukünftig bei Klagen seiner Patienten über Beschwerden an Triggerschmerzen denken. Die meisten Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems sind in irgendeiner Form mit der Existenz von Triggern verbunden. Auf Dauer wird es schwer sein, sich der Logik der Triggerpunkt-Medizin zu verschließen

Die Triggerpunktmedizin ist eine wissenschaftlich begründete Methode, die eine Bereicherung und zukünftig ein integraler Bestandteil der Schulmedizin sein muß
— Dr.med.W. Bauermeister, Begründer der Triggerpunkt-Medizin

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